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Städtebaulicher Ideenwettbewerb

Marktplatz Stuttgart

Konzept

Ziel des Konzeptes ist eine durchgängige und signifikante Gliederung der Raumfolgen und Plätze sowie eine rhythmisierende Inszenierung der Wegebeziehung in der Innenstadt. Die Plätze haben bzw. erhalten jeweils eigenständige, ihrer städtebaulichen und historischen Bedeutung adäquate Ausformung, wobei der Marktplatz im Verhältnis zu den anderen Plätzen besonders definiert wird. Die Wegverbindungen zwischen den Plätzen erhalten eine eigene Gliederung mit einfachen Mitteln. Durch eine gezielte Aufhellung der Beläge und einen hohen Reflexionsgrad der Oberflächen an den Einmündungen zu den Plätzen, werden diese sowohl bei Tag als auch im Kunstlicht räumlich spürbar. Es entsteht auf einfache Weise eine Rhythmisierung und Hinführung auf die Plätze. Das Spiel mit Reflexionsgraden ist unabhängig von Entscheidungen über Material, Plattenformate und Muster, so dass einzelne Straßen und Wegbereiche unterschiedliche Ausprägung erfahren können, ohne dass das Gesamtkonzept verlassen wird. Das Spiel mit Reflexion und Helligkeit korrespondiert mit dem Lichtkonzept, dass an denselben Stellen bei Nacht eine Aufhellung vorsieht.

Marktplatz

Der Marktplatz wird seiner zentralen Bedeutung im Stadtgefüge entsprechend neu definiert. Er muss unabhängig vom Marktgeschehen und anderen Flächen greifenden Veranstaltungen definierte Aufenthaltsbereiche hoher Qualität erhalten. Das Konzept sieht drei Elemente der Platzgliederung vor, die jedes für sich ihrer speziellen Nutzung entsprechend geprägt sind:

- Die eigentliche Marktfläche, frei von Einbauten, eben für ein barrierefreies Queren, mit einem flächigen Belag heller Splittstruktur, der lediglich durch Edelstahlrasterpunkte als Markierung der Marktflächen gegliedert ist. Der flächige Belag dient der gestalterischen Definition, ist aber auch wegen der geringen Aufbauhöhe über dem Bunker die technisch adäquate Lösung. Die Fläche entspricht der alten Marktfläche und ermöglicht sämtliche bisherigen Markt- und Sondernutzungen.

- Eine vom Marktgeschehen unabhängige und ganzjährig allgemein nutzbare kleine Platzfläche im Osten mit hoher Aufenthaltsqualität, gegenüber der Marktfläche erhöht und über Stufen verbunden, Baum bestanden, mit hellem Naturstein belegt und durch Bänder gegliedert, als Freifläche für Verweilen, Spielen, Gastronomie und als Bühne für Veranstaltungen.

- Eine, beide Platzflächen umschließende breite Flanier- und Aufenthaltszone mit etwas dunklerem Naturstein belegt, nutzbar von den, den Marktplatz säumenden Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben.

Trennendes und zugleich verbindendes Element zwischen Marktfläche und Baum bestandener Platzfläche ist eine großzügige Treppenanlage als Sitzmöglichkeit, die durch ihre Richtung die in ihrer Bedeutung zunehmende Fußwegverbindung über den Platz von der Eichstraße durch das Rathaus zur Münzstraße definiert.

Trennlinie zwischen Marktfläche und umlaufender Flanierzone, ist eine mit Thermoholz belegte Rinne, aus der sich auf der Rathausseite Sitzpoller heraus modellieren und die im Norden flächiger wird und flexible Sitzgelegenheiten besonderer Art aufnimmt:

Im Boden versenkbare thermoholzbelegte Klappelemente, die von jedem nach Belieben zur Liege- oder Sitzgelegenheiten hochgestellt werden können. Der westliche Abschluss des Marktplatzes wird so durch eine sich ständig wechselnde räumliche Struktur definiert. Die Rinne dient gleichzeitig der Oberflächenentwässerung, die auf einfache Weise durchzuspülen und zu reinigen ist, ohne dass technische Einbauten in den Belägen notwendig werden. Das thermisch behandelte Holz ist formstabil und von hoher Dauerhaftigkeit.

Während die Bebauung aus den 50er Jahren und das Rathaus als Zeugen ihrer Zeit den Platz in ihrer eigenen gestalterischen Qualität prägen, ist insbesondere die süd-östliche Platzwand sowohl durch ihre geschlossene dunkle Fassade als auch bezüglich der Raumproportionierung problematisch. Es wird deshalb vorgeschlagen, diese bis zum Ende der Rathausfassade nach Nord-Westen hin zu verschieben. Hierdurch wird der Raum des Marktplatzes klarer definiert und proportional verbessert. Die Rathausfassade steht definierter im Platz.

Erreicht werden kann dies unter Einbeziehung des Breitling-Hauses, das, versehen mit einer neuen, eigenen thermischen Haut, integriert wird in eine große gläserne Hülle, durch die zum Marktplatz hin ein multifunktional nutzbarer Raum für Kleinkunst, Theater, Programmkino, Musik, Ausstellung, Bars, Cafe, Restaurant entsteht. In den Raum eingestellte Galerien und Kuben werden durch das Grün der Bäume durchdrungen und bilden ein komplexes Raumgefüge, dass vielfältig von kulturellen, sportlichen und politischen Institutionen der Stadt bespielt werden kann.

Ziel ist es, einen Innenraum im Außenraum zu schaffen, der über den Jahreslauf witterungsunabhängig am Tag und am Abend Aktivität und Leben auf den Marktplatz bringt. Durch intelligente Ausgestaltung der Gebäudehülle wird eine energieaufwendige Kühlung und Beheizung vermieden und das Raumklima witterungsabhängig gesteuert. Licht- und Sonneneinfall werden durch Prismen geregelt, Thermokollektoren speisen Solarenergie in einen Saisonalspeicher unter der Halle, der ergänzend zur Solargewinnung der Temperierung im Winter dient. Im Sommer kann der Raum durch ein Schiebedach und großflächige Öffnungen auf der Nordfassade zum Platz hin geöffnet und belüftet werden. Zur Geschäftszeit erfolgt eine Verknüpfung beider Nutzungsbereiche mit entsprechenden Synergien. Nach Geschäftsschluss bleibt die Halle autark nutzbar.

Eine weitere Quartiersumgestaltung bis zur Eberhardstraße wird vorgeschlagen, wobei in jedem Fall eine Zäsur mit öffentlicher Wegverbindung an der jetzigen Stelle verbleiben soll. Dies ermöglicht eine stufenweise und unabhängige bauliche Entwicklung.

Realisierungsstufen

Das Konzept für den Marktplatz ist so angelegt, dass es sämtliche Optionen einer Umsetzung offen hält:

- Das Lichtkonzept kann losgelöst von einer flächenhaften Umgestaltung des Platzes realisiert werden, da keine gestalterische und bauliche Integration der Systeme erforderlich ist. Allein durch seine Umsetzung kann kurzfristig eine signifikante städtebauliche Aufwertung des Marktplatzes bewirkt werden.

- Die Umgestaltung der Platzfläche kann auch ohne die vorgeschlagene Neubebauung beim Breitling-Haus umgesetzt werden – der Baum bestandene Platz erweitert sich dann nach Osten, die übrige Konzeption und Gliederung bleibt unverändert.

- Die anzustrebende Neuordnung im Bereich Breitling und damit der Zugewinn an Leben und Aktivität auf dem Marktplatz wiederum ist losgelöst von der weiteren baulichen Entwicklung des Quartiers Richtung Eberhardstrasse.