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Grundlage der weiteren baulichen Entwicklung der Ortsmitte ist ein vom Architekturbüro Mario Hägele, Stuttgart erarbeitetes städtebauliches Konzept für das gesamte Areal, das zum einen die weitere Reaktivierung und Umnutzung des Kronegebäudes zu einem Zentrum für Kultur und Vereinsaktivitäten vorsieht und zum anderen eine bauliche Neuordnung mit dem Ziel für junge Familien zentrumsnahe und kostengünstige Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Der Altbau des Kronegebäudes und die neue Wohnanlage mit Reihen- und Doppelhäusern fügen sich als Ensemble um einen neu definierten Dorfplatz, der in Ergänzung zum Kronegebäude für kulturelle und andere dörfliche Veranstaltungen im Außenbereich dient.
Bauliches Konzept
In der Vergangenheit erfuhr das ehemalige Brauereigebäude zahlreiche bauliche Veränderungen. Dies führte zu einer Verklärung der in ihrem Ursprung gestalterisch anspruchsvollen Anlage. Ziel des Entwurfes war deshalb neben der inneren Neuorganisation im Hinblick auf die künftige Nutzung vor allem, mit einfachen Mitteln, die vorhandenen wesentlichen Baukörper jeweils als eigenständige Elemente gestalterisch herauszuarbeiten.
Der Hauptbau wurde nahezu auf seine ursprüngliche Fassade zurückgebaut und erhielt wieder die historische Dreigliederung der Geschosse mit einem Sandsteinsockel im Hanggeschoss, einer Putzfassade mit Sandsteinwänden im Erdgeschoss und einer Schindelverkleidung im Obergeschoss und den Dachgiebeln.
Saalbau und Nebenräume werden durch aktuelle Baustoffe definiert und ablesbar: Der Saalbau erhielt seine ursprüngliche, symmetrische Satteldachform. Aufgrund einer äußerst fragilen Konstruktion der Saaldecke aus einer in den Dachstuhl zurückverhängten Kuppeldecke aus Gips durfte die Dachlast nicht erhöht werden. Dies verbot die Verwendung von Biberschwanzziegeln als Deckung. Stattdessen wurde eine leichte Dachdeckung aus Titanzink verwendet, die in ihrer Horizontalstruktur die Nähe zur klassischen Ziegeldeckung aufnimmt. Die Fassade des Saales erhielt eine Holzverschalung in Anlehnung an die landwirtschaftlichen Gebäude der Umgebung. Der dritte Anbau mit Foyer und Nebenräumen erhielt eine Außenhaut aus Titanzinkblech. Sein Flachdach ist gleichzeitig Teil des wegen des Brandschutzes erforderlichen zweiten Fluchtweges aus dem Hauptgebäude.
Nutzung
Im Erdgeschoss wurde der Kronesaal in den Altbau erweitert. Es entstand eine zweite Veranstaltungsfläche mit einer Teeküche zur Bewirtung. Dies macht eine flexible Nutzung für größere Veranstaltungen oder auch parallel laufende kleinere Veranstaltungen möglich. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss wurden durch Entkernung und Neuorganisation der Grundrisse großzügige Vereinsräume geschaffen. Im Obergeschoss befinden sich die Musikschule und Proberäume für den Musikverein, im Dachgeschoss ist die Narrenzunft untergebracht.
Durch Einbau eines Aufzuges sind sämtliche Nutzungsebenen barrierefrei über den neuen Dorfplatz erreichbar.